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Immobilienfinanzierung
Welche Darlehensformen wirklich zu Ihnen passen
Wer eine Immobilie kauft, modernisiert oder einen bestehenden Kredit ablösen möchte, steht vor einer zentralen Frage: Wie lässt sich das Vorhaben am besten finanzieren? In Deutschland ist das Thema Darlehen eng mit dem Begriff des Annuitätendarlehens verbunden – jener klassischen Variante, die Millionen von Eigentümern seit Jahrzehnten begleitet. Doch der Markt bietet weit mehr: Unterschiedliche Modelle erlauben individuelle Strategien, abgestimmt auf Lebensphase, Risikoneigung und finanzielle Ziele.
Das Annuitätendarlehen ist die bekannteste und am weitesten verbreitete Finanzierungsform. Seine Beliebtheit verdankt es der klaren Struktur und der hohen Planungssicherheit. Die monatliche Rate – die sogenannte Annuität – bleibt in der Regel über die gesamte Laufzeit gleich. Sie setzt sich aus einem Zins- und einem Tilgungsanteil zusammen, wobei der Zinsanteil im Laufe der Zeit abnimmt, während der Tilgungsanteil steigt. Auf diese Weise bleibt die monatliche Belastung konstant, und die Schulden schrumpfen stetig.
Für viele Eigentümer ist diese Form ideal, weil sie Verlässlichkeit schafft. Wer einen festen Zinssatz für 10, 15 oder 20 Jahre vereinbart, weiß genau, welche monatliche Rate zu leisten ist – unabhängig davon, wie sich die Zinsen am Markt entwickeln. Gerade in wirtschaftlich unsicheren Zeiten ist diese Kalkulierbarkeit für viele Gold wert. Hinzu kommt: Annuitätendarlehen lassen sich flexibel gestalten, etwa durch Sondertilgungen oder Tilgungssatzwechsel, die es ermöglichen, die Rückzahlung an die jeweilige persönliche Lebenssituation anzupassen.
Das Tilgungsdarlehen – sinkende Belastung über die Jahre
Eine etwas andere Struktur bietet das sogenannte Tilgungsdarlehen. Hier bleibt nicht die Gesamtrate, sondern die Tilgungsrate über die Laufzeit konstant. Da sich die Zinszahlungen stets auf die verbleibende Restschuld beziehen und diese mit jeder Rate kleiner wird, verringert sich der Zinsanteil kontinuierlich. Das bedeutet: Die monatliche Gesamtbelastung nimmt mit der Zeit ab.
Diese Variante eignet sich vor allem für Kreditnehmer, die zu Beginn eine etwas höhere Rate tragen können und anschließend finanziell entlastet werden möchten. Auch für Kapitalanleger, die auf langfristige Planung setzen, kann ein Tilgungsdarlehen interessant sein – etwa wenn zu erwarten ist, dass sich die Mieteinnahmen oder die persönliche Einkommenssituation in späteren Jahren nicht erhöhen.
Das endfällige Darlehen – spekulativ, aber mit Chancen
Beim endfälligen Darlehen – auch als tilgungsfreies Darlehen bezeichnet – werden während der gesamten Laufzeit ausschließlich die Zinsen gezahlt. Die eigentliche Kreditsumme wird erst am Ende der Laufzeit in einer Summe zurückgeführt. Häufig wird diese Form der Finanzierung mit einem parallel laufenden Anlageprodukt kombiniert: Statt die Tilgung direkt an die Bank zu leisten, fließt das Geld in eine Kapitalanlage, etwa in eine Lebensversicherung, einen Investmentfonds oder ein Wertpapierdepot. Am Ende soll das dort angesparte Kapital den Kredit ablösen.
Das Modell kann attraktiv sein, wenn die Rendite der Kapitalanlage höher ausfällt als die Darlehenszinsen. So lässt sich das, was die Kapitalmärkte an Mehrertrag bieten, gezielt nutzen. Doch genau darin liegt auch das Risiko: Entwickeln sich die Märkte ungünstig, kann das angesparte Kapital am Ende womöglich nicht ausreichen, um die Kreditsumme vollständig zurückzuzahlen. Dann muss nachfinanziert werden – möglicherweise zu deutlich höheren Zinsen. Auch steuerliche Aspekte, etwa die Absetzbarkeit von Zinsen bei vermieteten Objekten, können hier eine Rolle spielen. Das endfällige Darlehen eignet sich deshalb eher für erfahrene Anleger mit einem guten Verständnis für Kapitalmärkte und einer entsprechenden Risikobereitschaft.
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Das Volltilgerdarlehen – schuldenfrei in einem Schritt
Wer Wert auf absolute Sicherheit legt, findet im Volltilgerdarlehen eine interessante Variante. Hier wird das Darlehen innerhalb der vereinbarten Zinsbindung vollständig zurückgezahlt. Am Ende der Laufzeit besteht also keine Restschuld mehr, und eine Anschlussfinanzierung ist nicht notwendig.
Die monatliche Rate fällt zwar höher aus als bei einem herkömmlichen Annuitätendarlehen, dafür entfallen die Unsicherheiten künftiger Zinsentwicklungen. Gerade in Zeiten historisch niedriger Zinsen kann sich ein Volltilgerdarlehen lohnen: Wer heute einen langfristig festen Zinssatz abschließt, kann sich das günstige Zinsniveau über die gesamte Finanzierungsdauer sichern und weiß bereits bei Vertragsabschluss, wann das Darlehen endgültig abbezahlt sein wird. Für sicherheitsorientierte Eigentümer ist diese Form ideal – sie bietet klare Perspektiven und absolute Kalkulationssicherheit.
Das variable Darlehen – flexibel, aber mit Risiko
Flexibilität ist die Stärke des variablen Darlehens. Hier ist der Zinssatz nicht festgeschrieben, sondern wird in regelmäßigen Abständen – meist alle drei oder sechs Monate – an einen Referenzzinssatz angepasst – zum Beispiel den Euribor, also den durchschnittlichen Zinssatz, zu dem sich europäische Banken untereinander Geld leihen. Sinkt das allgemeine Zinsniveau, profitiert der Kreditnehmer von geringeren Kosten. Bei steigenden Zinsen erhöhen sich wiederum auch die monatlichen Raten.
Diese Form eignet sich für diejenigen, die kurzfristige Finanzierungsspielräume nutzen wollen oder bald eine größere Sondertilgung planen. Auch wer erwartet, dass die Zinsen in naher Zukunft sinken, kann mit einem variablen Darlehen vorübergehend günstiger fahren. Langfristig birgt es jedoch das Risiko deutlich steigender Belastungen, falls die Märkte sich anders entwickeln als erwartet.
Wenn Kredit und Kapitalmarkt zusammenfinden
Inzwischen kombinieren Banken und Finanzdienstleister zunehmend klassische Darlehensformen mit Kapitalmarktstrategien. So entstehen Modelle, bei denen ein Teil der Rückzahlung oder der Zinsabsicherung über Fonds oder Wertpapiere abgebildet wird. Diese hybriden Finanzierungen nutzen die Chancen höherer Renditen, sind aber komplexer und erfordern Beratung. Sie können für erfahrene Anleger interessant sein, die bewusst Diversifikation und Renditepotenzial suchen – jedoch immer mit dem Wissen, dass Kapitalmärkte keine Garantien bieten.
Die richtige Finanzierung abhängig von der Lebenssituation
Ob Annuitäten-, Tilgungs-, Volltilger- oder variables Darlehen – jede Form hat ihre eigene Logik, ihre Stärken und ihre Risiken. Die Wahl der passenden Finanzierung hängt von vielen Faktoren ab: der persönlichen Lebensplanung, der Einkommensentwicklung, dem Sicherheitsbedürfnis und nicht zuletzt von der Einschätzung der Zins- und Kapitalmarktentwicklung. Eines bleibt in jedem Fall entscheidend: Eine solide und individuell abgestimmte Finanzierungsstrategie ist das Fundament für jeden Immobilienerwerb. Wer verschiedene Angebote sorgfältig vergleicht und sich unabhängig beraten lässt, schafft die besten Voraussetzungen, um langfristig sicher und wirtschaftlich tragfähig Eigentum zu finanzieren.
Astrid Zehbe
Referentin Presse und Kommunikation
